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unsere Kinder

Liebe Freunde


Die Erziehung oder Begleitung unserer Kinder, bedeutet für mich eine äusserst wichtige Aufgabe mit grosser Verantwortung und Einsatz. Sie beinhaltet nebst der Entwicklung in Bereichen wie der Pädagogik, Organisation, Unterrichten, Kreativität, Haushalt, Therapie, Pflege und noch mehr, einmal mehr die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis.


Begegnungen mit jungen Menschen haben wir alle, und verbringen tun wir bei den verschiedensten Gelegenheiten, manchmal mehr, manchmal weniger Zeit mit ihnen. Sprichwörtlich können dabei kleine Momente Berge versetzen, oder in der sogenannten Kürze, liegt die Würze.


Unsere Kinder bringen uns dazu, uns selber wieder wie junge Sprösslinge zu fühlen und die Erinnerung daran hochzuleben. Wir spielen, tanzen, basteln, lachen, tollen und singen mit ihnen. Sie lassen uns die leichtere Seite des Lebens wieder erkennen. Sie zeigen uns, wie wichtig es ist spontan und offen zu sein. Sie führen uns vor, wie wir im Moment verbleiben und aus diesem Moment schöpferisch tätig werden. Sie machen uns klar, was Freude ist und wie diese sich auf uns auswirkt.


Also lehren sie uns genauso viel, wie wir sie in manchen Bereichen unterweisen können. Weiter lassen sie unserer Welt mit ihrer unschuldigen und reinen Gegenwart, einen grossen Dienst zuteilwerden. Sie strahlen Liebe und Freude aus. Sie lieben ohne Bedingungen, vertrauen uns und folgen oft unserem Beispiel. Wegen der längeren Abhängigkeit von unserer Unterstützung jedoch, sind sie unserer Gemütsverfassung manches Mal schutzlos ausgeliefert.


Von grosser Bedeutung deshalb ist, wie gut wir uns als erwachsene Menschen bereits kennen. Wie zufrieden wir sind und wie liebevoll wir mit uns selber umgehen können. Weil die Kinder uns ausnahmslos sofort all unsere Freuden und Leiden spiegeln, haben wir durch sie die Gelegenheit, in unser eigenes Spiegelbild zu blicken und uns darin zu erkennen. Sie weisen auf all jene Bereiche in uns hin, wo wir noch Entwicklungspotential besitzen und auf all jene, die bereits in Harmonie sind. Wir Menschen spiegeln uns alle gegenseitig unsere Stärken und Schwächen. Die Kinder allerdings, besitzen eine unverfälschte und direkte Art und Weise, wie sie sich ausdrücken. Sie sind spontan, ehrlich, direkt und authentisch. Deshalb seien wir stets achtsam, wie unsere Kinder reagieren, was sie sagen und wie sie tun.


Bevor du das nächste Mal möglicherweise ärgerlich oder ungeduldig reagieren möchtest, kannst du innehalten und in diesen Spiegel, den das Kind darstellt, schauen. Was siehst du in diesem Moment? Du hast die Möglichkeit, dich zu erkennen, zu akzeptieren, zu verändern und anders zu reagieren. Du hast eine Wahl und damit die Gelegenheit, nicht das Kind für deine Gefühle zu beschuldigen, denn es liebt dich und umgekehrt liebst du es ebenso. Trotz Ärger oder Missmut in deinem Innern, ist die Liebe gleichzeitig in dir, auch wenn sie in manchen Momenten nicht spürbar ist. Die Liebe bewegt sich durch alles und alle und drückt sich lichtvoll oder verdichtet aus.


So ist der Umgang mit heranwachsenden Menschen nicht nur freudvoll, spannend und abwechslungsreich, sondern gegenteilig herausfordernd sowie manches Mal nervenaufreibend. Die Kehrseite der Medaille, ist in allen Dingen zu finden. Entscheidend ist, welcher Seite wir unsere Aufmerksamkeit schenken und welche wir in unser Leben einladen.


Lasst mich jetzt auf eine herausfordernde Begebenheit eingehen.


Du begleitest ein Kind, welchem Schreckliches widerfahren ist. Es befindet sich in deiner Obhut als ErzieherIN oder SozialarbeiterIN in einem Heim. Sein Benehmen ist unangebracht, auffällig und äusserst anstrengend. Handgreiflichkeiten sind an der Tagesordnung und dies kannst du weder dulden, noch akzeptieren. Du bist verzweifelt, müde und verärgert. Du findest kein Rezept, wie du diesem Kinde begegnen sollst und ihm helfen kannst. Du hast alles in deiner Macht stehende schon versucht, jedoch hat es immer noch kein besseres Verhalten gelernt. Diesen heranwachsenden Menschen zu lieben, ist nicht einfach.


Was kannst du tun?


Erinnere dich liebe/r Freund/in, bevor sich etwas verändern kann, ist die volle Akzeptanz einer Begebenheit unabdingbar.


So erlaube dir als ersten Schritt, das Kind und die herausfordernde Situation zu akzeptieren.


Bedenke, dieser junge Mensch konnte sich höchstwahrscheinlich an keinem guten elterlichen Beispiel orientieren und hat wahrscheinlich wenig Liebe erfahren. Wie soll es ohne die Erfahrung geliebt zu werden, liebevoll reagieren können?


Mit seiner auffälligen Verhaltensweise, ist es sich in hohem Masse gewöhnt, deine Aufmerksamkeit zu erlangen, so traurig das ist. Wenn sich deine Aufmerksamkeit nicht in Form von Liebe ausdrückt, und du deiner Wut stattdessen gestattest, übermächtig zu werden, dann unterstützt du das Verhalten des jungen Menschen und Veränderung ist nicht möglich. Bitte verstehe, du kannst äusserlich noch so ruhig und freundlich wirken, wenn deine Emotionen dies nicht wiederspiegeln, projizierst du keine Liebe und dein Gegenüber kann das spüren.


Erlaube dir, Toleranz, Akzeptanz und Verständnis ihm gegenüber zu üben. Noch ist dieses Kind unschuldig, denn es weiss es nicht besser.


Möglicherweise wird dieser junge Mensch dann nicht mehr dir zusetzen, sondern deine anderen Schützlinge belästigen. Du darfst es weder einsperren, noch schlagen, noch fort jagen. Was nun?


Ja, vielleicht gehört dieser junge Spross in eine andere Gruppe. Zum Beispiel in eine für schwer erziehbare heranwachsende Menschen. Dort hat es möglicherweise eine bessere Chance. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht so ist, ist jedoch grösser.


Du könntest beispielsweise zusammen mit deinen Sprösslingen und dem kleinen Querulanten nach Lösungen suchen, indem du dies offen in einer Runde thematisierst. Unsere Heranwachsenden haben oft genug sinnvolle Ideen und vermögen sich auch zu wehren. Es hat auch entscheidende Vorteile, in jungen Jahren zu lernen, mit Menschen, die provozieren umzugehen.


Möglicherweise liebe/r Freund/in, entspricht die Begleitung von Kindern als deine Profession, weder deiner Leidenschaft, noch deinen Talenten, oder deinem höchsten Potential. Dann kannst du herausfinden, wofür du brennst und einen entsprechenden neuen Weg wählen.


Die andere Tatsache jedoch bleibt bestehen; der kleine Quälgeist hat in dir Wut, Verzweiflung, Ohnmacht und Ärger hervorgerufen, und das kann verständlicher nicht sein.


Bedenke, was wir als erwachsene Menschen denken und fühlen, liegt in unserer Zuständigkeit. Diese Gefühle werden immer durch eine Situation, oder durch eine Person in uns, nach dem Gesetz der Resonanz, hervorgerufen. Wir tragen die Verantwortung, wie wir mit ihnen umgehen. Statt in die Wut einzusteigen und diese zurückprojizieren, können wir diese in uns herrschende Kraft bewusst erkennen und uns dafür entscheiden, sie erstens zu akzeptieren und zweites ihr als Beobachter zu begegnen. Es ist unsere Aufgabe, Schattenanteile in uns zu erlösen. Ich kann ihnen meine Aufmerksamkeit entziehen und stattdessen meinen Fokus auf hellere Aspekte in mir oder in der Welt da draussen richten.


Ich sage nicht, das ist einfach, jedoch sage ich, es ist möglich.


So ist also dieses Kind oder sonst jemand, der uns wütend macht, nur der Auslöser für unseren Ärger, nicht aber die Ursache. Liebe/r Freund/in, erlaube dir darüber nachzudenken.


Höchstwahrscheinlich wird dieses Kind durch sein Verhalten immer wieder eine Sonderbehandlung bekommen. Das heisst, es erreicht Dinge, die die anderen nicht bekommen, weil wir machtlos sind. Dies erscheint dir sehr ungerecht. Nichts desto trotz, ist das Kind weder schuldig, noch verantwortlich dafür. Es legt eine Beharrlichkeit an den Tag und weist die Geduld auf, bis es erreicht, was es will.


Gräme dich nicht. Sei dir gewiss, genau du mit deiner liebevollen und geduldigen Ausstrahlung, kannst hier an dieser Stelle viel bewirken. Trotz Wut und Ungeduld in dir, entspricht dies der Wahrheit, denn wäre dem nicht so, würdest du dieser Aufgabe, die dir so wichtig ist, nicht begegnen. Du besitzt die Ausdauer und die nötige Kraft, für schwer erziehbare junge Menschen, viel zu bewirken. Du kannst ihnen ein liebevolles, vorbildliches Beispiel sein, sodass sie diesem folgen können. Glaube daran, denn alles was uns begegnet, sind wir fähig zu meistern. Es sind ebenso Gelegenheiten, genannte Schattenanteile in uns zu erlösen, zu erheben und uns weiter in den Frieden zu entwickeln.


Wenn wir diese Energie in unser Umfeld aussenden, dann wird sich früher oder später eine positive Wirkung zeigen, du wirst sehen, mein/e Freund/in.


Lasst uns dankbar für unsere Kinder sein. Dankbar für die Liebe, für das Lachen und das Spiel. Dankbar auch für die grossen Herausforderungen und die Mühen, denn da liegt unsere Chance, uns für die Liebe und den Frieden zu entscheiden.


Wahrlich, fühlen wir uns geliebt und wohl, fällt es uns nicht schwer, liebevoll zu reagieren. Anspruchsvoll wird es im umgekehrten Fall, nicht wahr liebe Freunde?


Möglicherweise bist du die/derjenige, die/der nun denkt, dass diese Arbeit als Mutter/Vater, dieser Einsatz nicht genügend gewürdigt wird. Du erhältst selten äusserliche Anerkennung, noch bekommst du einen Lohn für dein Engagement. Ein zusätzliches kleines Gehalt, mit dem du dir etwas leisten kannst.


Ungeachtet dessen, ist es die Liebe, die dich um einiges mehr beschenkt, als jede Währung es jemals imstande ist zu tun.


Möglicherweise bist du die Person, die ohne PartnerIN lebt und die Aufgabe der Erziehung deiner Kinder allein meistert. Vielleicht bist du jenes Individuum, welches ihre Karriere für sein Kind aufgegeben hat, oder du bist dieser Mensch, der denkt, dieser grossen Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Eventuell bist du überfordert, fühlst du dich ausgelaugt, minderwertig und müde.


Liebe Freunde, trotz all diesen Begebenheiten, all euren Bemühungen, all dieser Müdigkeit und zeitweiligen Verzweiflung, wisset vor alledem, wie wunderbar ihr es macht. Glaubt an eure Stärke und ehrt euch für das, was ihr leistet und vollbringt. Wenn ihr das tut, werden eure Herausforderungen nicht einfach verschwinden, aber sie werden leichter zu meistern sein.


Deine Liebe zu dir selbst, wird dich sehen lassen. Sie wird dir zeigen, wie du dir immer wieder verzeihen kannst. Sie wird dich das erkennen lassen, welches du umwandeln kannst. Du wirst einen Weg erkennen, wie du deine Emotionen, die in dir sind, nicht auf deine Kinder, oder sonst einen Menschen projizierst, sondern in Stärken umwandeln kannst. Sollte dir das nicht immer gelingen, dann ist das nicht schlimm, denn es ist menschlich und gehört zu uns. Wichtig ist, dir deiner Handlungen bewusst zu sein und falls nötig, dich dafür zu entschuldigen. So kannst du jederzeit eine neue Richtung einschlagen, nicht wahr? Und indem du das tust, zeigst du den Kindern und den anderen Menschen, wie wichtig es ist, um Entschuldigung zu bitten, denn so können wir das daraus resultierende Verzeihen praktizieren und lernen.


Indem du dich liebst, wirst du in dir den Weg erkennen, der dich glücklich und zufrieden macht. Wenn du dich liebst, wirst du immer die Verantwortung für deine Worte, für deine Gefühle und deine Handlungen übernehmen können. Die Liebe zu dir selbst wird dich befreien. Sie wird dein ständiger Begleiter und Beschützer sein. Sie wird dich dabei unterstützen, dich und andere nicht mehr zu beurteilen oder zu verurteilen.


Sehe, du bist ein wunderbarer Mensch, der von vielen Menschen geliebt wird. Sollte kein Mensch mehr da sein, der dich lieben könnte, dann hast du die Liebe zu dir selbst, die du niemals verlieren kannst.


Finde die Liebe in dir.


Erkenne deine wichtige Aufgabe. Du bist den Kindern und anderen Menschen ein Beispiel. Wenn du diesen bedeutenden Auftrag mit der grossen Verantwortung siehst, dann wirst du auch erkennen, wie wichtig es ist, dich selber zu ehren. Ihr werdet den Kindern diesen Weg der Selbstliebe vorleben und sie darin unterweisen. Wenn unsere Kinder lernen, sich selber zu lieben und zu respektieren, werden sie fähig sein, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Sie werden ihre eigenen Grenzen erkennen können und somit imstande sein, die Grenzen für andere zu setzen. Sie werden sich weder unwürdig fühlen, noch sich überall unterordnen müssen. Sie wissen, was ihnen gut tut und was nicht.


Sie werden erkennen, wo ihre Freude und Leidenschaft liegt. Deshalb wählen sie eine Berufung, die sie glücklich und zufrieden sein lässt, versteht ihr liebe Freunde? Sie werden dies an erste Stelle setzen. Sie werden in der Lage sein, Verantwortung für sich zu übernehmen und sich von all den äusseren Zwängen befreien. So können sie einen sehr direkten Weg wählen, weil ihr ihnen diesen vorlebt.


Ihr lehrt sie, was wirklich wichtig im Leben ist. Und wenn unsere Kinder dies lernen und bei sich erkennen können, dann werden sie dies ihren Kindern lehren und so können sich Schritt für Schritt die Schulsysteme und vieles mehr verändern. Diese jungen Menschen werden einst als führende Individuen tätig sein.


Wir brauchen Führer, die Verantwortung übernehmen können, die Mitgefühl und Respekt zeigen und die zum Wohle des Ganzen handeln.


Unsere Kinder werden vielen Herausforderungen begegnen, die nötig für deren Entwicklung sind. Es ist nicht unsere Aufgabe, sie vor allen für uns bedrohlichen Erfahrungen, zu beschützen. Sie müssen solche Erfahrungen machen dürfen, damit sie die Gelegenheit haben, ihre Weisheit, ihren Mut und ihre Liebe einzusetzen. Auch wenn das bedeutet, dass sie stolpern und umfallen. So können sie wieder aufstehen und weiter gehen. Durch diese Erfahrungen sind sie fähig, Erkenntnisse zu erlangen und sich weiter zu entwickeln. Sie können und werden sich weiterentwickeln. Vertrauen wir ihnen und sehen ihre Stärken, ihre Fähigkeiten und ihr grosses Potential.


Du bist da, um ihnen deine Hand zu reichen, wenn sie sie brauchen. Du bist da, um ihnen ein selbstloses Beispiel vorzuleben. Ein Beispiel, das Werte wie Liebe, Freundschaft, Akzeptanz, Respekt und Freude vorlebt.


Deine Aufgabe ist es, dich zu lieben, du zu sein, authentisch und integer und dies den Kindern und allen Menschen vorzuleben. Erlaube dir, dieses Beispiel zu sein.


Durch deine wertvolle Aufgabe, leistest du deinen Beitrag für eine Welt einst in Harmonie und Frieden


Sei stolz darauf und dankbar dafür.


Gesegnet seist du.


In Liebe und Achtung mit Euch

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